Etwa 50% unseres Stroms kommt noch aus Kohle- und Atomkraftwerken. Standort und Technik ermöglichen aber schon längst eine vollständige Sättigung durch regionale, erneuerbare Energien.
Energie Erzeugung und Nutzung ist keine Einbahnstraße. Neben Vorteilskonditionen und Jobs für Anwohnende sollen unsere Gemeinden von Erlösen und regionalen Projekten profitieren.
Ein großer Teil unseres Stroms wird importiert. Mit einer ganzjährlichen Selbstversorgung durch regionale, erneuerbare Energien können wir die Risiken von Importstrom verhindern.
Windmühlen und damit Windkraft sind von den frühen Hochkulturen der Griechen und Römer im Mittelmeerraum schon vor mehreren Jahrtausenden genutzt worden. Historische Turmwindmühlen in Stein- oder Holzbauweise wurden besonders im niederländischen Raum im Mittelalter standardisiert und haben sich von dort in Europa verbreitet. Die Windkraft wurde dabei für die verschiedensten Bedarfe genutzt. In Holland meist zum Wasserpumpen, aber auch z.B. als Sägemühle, Schmiede Mühle, Lohmühle (Lederbearbeitung), Ölmühle und sehr oft als Getreidemühle. Erste Versuche der Stromproduktion mit historischen Windmühlen scheiterten zu Beginn des 20 Jhd. an den permanenten Lastwechseln der Windstärke. Erst nach dem Ölpreisschock der 1970er Jahre gelangen intensivere Versuche, aus wechselndem Wind gleichmäßigen 50Hz Strom zu produzieren. Von den ersten serienreifen Anlagen mit Leistungen um 20- bis 50 kW/h ausgehend, ermöglicht die technische Entwicklung bis heute Anlagen mit 5000- bis 7000 kw/h und damit mehr als den hundertfachen Stromertrag pro Anlage innerhalb einer Menschengeneration.
Jede organische Substanz ist im Prinzip ein Sonnenenergie-Akku. Die Einstrahlung von Sonnenlicht hat die Entstehung organischer Verbindungen ermöglicht und nur durch Nutzung und Einbindung von Sonnenenergie ist organische Substanz möglich. Bis hin zu Kohle-, Öl- und Gaslagern in der Erdkruste. Unsere heutigen (Handy)Akkus nutzen die Grund-Spannungsunterschiede verschiedener Metalle. Neben dem üblichen Lithium sind Vanadium-Salze und auch organische Verbindungen geeignet. Mit dem Einleiten von Strom wird die Spannung gesteigert und durch das Ableiten von Strom wieder nutzbar gemacht. Weil dieses Auf- und Abladen von Strom/Spannung ein chemischer Vorgang ist, löst dieser Vorgang an Netz-Knotenpunkten nach den Regeln des EEG jeweils eine Umlagen-Welle (Kosten!) aus. Lediglich an der Produktions- und an der Verbrauchsstelle ist das Speichern bezüglich Umlagen kostenneutral. Neben den technischen Anforderungen ist die einfach mögliche Zwischenspeicherung von Strom also abhängig von der Lokalität ihrer Anwendung mit erheblichen Zusatzkosten belastet.
Photovoltaik ist die eigentliche Sensation! Also unsere gesamte Evolution auf diesem Planeten basiert ja bekanntlich auf der Nutzung eingestrahlter Sonnenenergie. Mit der Photovoltaik steht nun erstmals überhaupt eine Technik zur Verfügung, mit der Sonnenenergie direkt und unmittelbar in Strom und damit in die flexibelst mögliche Nutzform eingebracht wird. Eine ähnliche Option, Sonnenenergie ohne Umweg direkt als Maschinen-Antrieb, Heizquelle oder zur Datenverarbeitung zu nutzen hat es noch NIE gegeben. Diese neue Technologie war zunächst (natürlich) enorm teuer. Die Entwicklung der Technologie fand zunächst in den Labors von Universitäten statt, dann kam es als ‚Ausgründungen‘ zu den ersten rechtlich selbständigen Unternehmungen, bei denen die ‚eingesammelte‘ Stromleistung durch die aufwendige Produktion von ‚Einzelstücken‘ zwar funktional aber doch sehr teuer war. Strom zu KW-Preisen von weit über einer D-Mark schürte erhebliche Zweifel an der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit dieser Technologie. Zur sehr großen Überraschung der Skeptiker konnten die Anlagen-Produktionskosten durch Skalierungseffekte innerhalb nur einer Menschengeneration auf wenige €-Cent/KW/h geschrumpft werden. Angesichts der spektakulären Schäden durch die Verbrennung der historisch angesammelten Öl- und Gasreserven ist die möglichst umfassende Nutzung der PV-Technologie jetzt unsere gesellschaftliche Pflicht.
Die Schwankungen des Stromangebots durch „Wind und Wetter“ spiegeln sich in den Strombörsenpreisen. In Kombination mit einem Smart-Grid System können wir diese Schwankungen ausgleichen - bspw. durch gezieltes Ein- und Ausschalten von Verbrauchsgeräten.
Größere Verbräuche und Bedarfsschwankungen führen zu Spitzenlast Zuschlägen und Verteuerungen des Strombezugs. Auch hier ist die Möglichkeit des Zugriffs auf die gegebenen Preisschwankungen entscheidend, um das wirtschaftliche Potenzial zu maximieren.
Wie beim Gewerbe sind die Zyklen und Volumen des Strombedarfs öffentlicher Einrichtungen sehr unterschiedlich und müssen ebenfalls differenziert betrachtet werden. Auch die wirtschaftlichen Chancen und Risiken sind dem Gewerbe ähnlich.